Bericht vom Protestcamp auf der Baustelle Stadtstraße

Hausfeld-BesetzerInnen vollbringen Großartiges

Bericht eines Mitbegründers der Bürgerinitiative Rettet die Lobau und des Lobau-Forums

 

Heute war ich wieder mal einige Stunden im Camp Wüste. Unglaublich beeindruckend, wie die Leute dort unter den schwierigen winterlichen Umständen absolut Großartiges vollbringen. Wenn die Stadt Wien einen Funken Verstand hätte, die Leute im Rathaus nämlich, dann sollten irgendwelche "Goldenen Ehrenzeichen" nicht korrupten abgehalfterten Ex-Politikern verliehen werden, sondern Menschen wie jenen dort, die sich für ein besseres Wien einsetzen.

Ich füge ein paar Fotos an, wo man auch die Kälte und Schneesituation erahnen kann. Ja, tatsächlich, es wurden dieser Tage sogar Solarkollektoren zur Stromerzeugung montiert, als kleines Symbol für eine Energiewende. Ein erstes kleines Modul funktioniert glaub ich bereits. Die zwei Personen haben nichts dagegen, fotografiert zu werden.

Meist sind auf den Fotos keine Menschen/Gesichter zu sehen, zum Schutz der Leute, weil die Stadt Wien ja jetzt die Besetzer erpresst, indem höchstwahrscheinlich (so wie 2006) mit irgendwelchen astronomischen "Schadenersatzforderungen" gedroht werden wird, wenn die Leute den Protest nicht freiwillig abbrechen. Interessant ist, dass die Polizei bei Presseanfragen explizit darauf verweist, dass sie ausschließlich dann tätig wird, wenn der Grundeigentümer (Stadt Wien) dies fordert. Die Polizei (und auch die ASFINAG beim Camp Hirschstettner Straße neben der A23 Abfahrt) scheinen wenig begeistert zu sein von einer Räumung, ist mein Eindruck, jedoch dürften die Kräfte im Rathaus (mit Nähe zu Baukonzernen und Immobilienkonzernen) auf eine Räumung des Camps Wüste drängen.

Mittags haben Leute im Camp, soweit ich gesehen hab, telefonisch live in Ö1 (Sendung um 13 Uhr) an einer Live-Sendung teilgenommen. https://oe1.orf.at/player/20211210/662670 Später war ein APA Fotograf vor Ort, der einige von uns, die keine Einwände hatten, für künftige Zeitungsberichte inmitten vom Lager fotografiert hat.

Später kam dann ein ORF-Kamerateam, das für das Wien-Heute (also eigentlich für gestern, Freitag 10.12.) gedreht und ein Interview mit Lena Schilling gemacht hat https://tvthek.orf.at/profile/Wien-heute/70018

Lena Schilling

Eine Polizeistreife blieb kurz mit dem Auto stehen, machte aus ca. 200 Metern Entfernung ein Dokumentationsfoto (während der ORF die Polizei filmte) und fuhr dann gleich wieder weg.

Anwesenheit von Leuten ist gerade jetzt wichtiger denn je. Meine Vermutung (ohne dass ich dafür jetzt konkrete Indizien hätte) ist, dass insbesondere eine Anwesenheit am Montag zeitig früh (6 Uhr oder früher) wichtig sein könnte.

Ulli Sima, Bgm Ludwig und die Leute hinter ihnen scheinen wild entschlossen, zu räumen und dies der Polizei aufzutragen. Selbst wenn es jemandem zu heikel erscheint, bei einer Räumung im Camp zu sein (mit allfälligen juristischen Folgen), so wäre es total wertvoll, eine eventuelle versuchte Räumung mit Fotos und/oder Videos zu dokumentieren, damit der Umgang der Rathauspolitiker mit Umweltschützern öffentlich gemacht und festgehalten wird. Ein Bild sagt oft mehr als tausend Worte.

Fahrrad im Schnee

Pyramide Camp Wüste

Schnee bestzte Baustelle Stadtstraße

Projekt Stadtstraße

Baustelle Stadtstraße: Zelte im Schnee

Seniors for Future