Anfang November veröffentlichte die scheidende österreichische Bundesregierung einen Plan zur Klimapolitik. Außer des Umbaus autobezogener Steuern enthält er praktisch nichts greifbares und wird von der nächsten Bundesregierung überarbeitet werden. Daher lohnt der Blick nach Deutschland – wo ein ebenfalls viel kritisiertes, aber doch deutlich konkreteres „Klimaschutzpaket“ beschlossen wurde. Die Vorbildwirkung wird für Österreich bedeutend sein.
Klimawandel
1. Die EU-Kommission, ein Gutteil der Parteien- und Medienlandschaft versucht nun die Klimabewegung in eine zentrale Forderung zu kanalisieren: CO2-Steuern. Diese Vereinseitigung ist zu kurz gegriffen, geht an den zentralen Herausforderungen vorbei und kann sogar gefährlich sein. Wie immer gilt es, nicht nur das Richtige, sondern das Richtige auch richtig zu tun.
Die zerstörerische Wirkung der (ungeregelten) industriellen Produktion auf vielfältige Umweltprobleme - Verschmutzung, Bodenverlust, Artensterben und offenbar auch das globale Klima - nimmt bedrohliche Züge an. Der UN-Weltbiodiversitätsrats warnt vor einem Aussterben von etwa einer Million Arten in den kommenden Jahrzehnten, in Österreich werden laut Umweltbundesamt täglich ca. 12 Hektar Land verbaut (12 Fußballfelder) und naturwissenschaftliche Studien zeigen einen Zusammenhang sinkender Erträge bei wichtigen Nahrungspflanzen wie Weizen mit der Zunahme von Wetterextremen.