Arbeitszeit

Axel Magnus, SozialdemokratInnen und GewerkschafterInnen gegen Notstandspolitik, auf der Kundgebung vor dem Nationalrat 26.5.20 in Wien erkärt die Bedeutung der Forderung nach der Erhöhung der Ersatzrate.

In Krisenzeiten, wie in jener, in die wir gerade hineinschlittern, manifestiert sich die soziale Ungleichheit sichtbar an ganz alltäglichen, jedoch an erwartbaren Dingen:

Mit der Arbeitszeitverlängerung spielt die Regierung das Wunschkonzert der Unternehmer. Die Konterreform steht auf drei Säulen:

  • Unternehmer-Willkür: Die Vertreter der Arbeitenden werden ausgeschaltet
  • Arbeitszeit-Verlängerung, Wochenendarbeit: weniger Erholung und Freizeit; Stress und Burnout steigen
  • Lohnraub durch lange Durchrechnungszeiträume

Das ist ein Angriff auf alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und ihre Interessenvertretung im Betrieb wie in den Gewerkschaften.

Auch wenn noch nicht alle Details klar sind, so zielt die von ÖVP und FPÖ derzeit verhandelte Arbeitszeitregelung in eine eindeutige Richtung: die Höchstgrenze für die tägliche Arbeitszeit soll auf 12 Stunden, die Höchstgrenze für die wöchentliche Arbeitszeit auf 60 Stunden ausgeweitet werden. Die Sonntagsarbeit soll weiter geöffnet werden und die Mindestdauer für die Arbeitsruhe im Gastgewerbe von 11 auf 8 Stunden reduziert werden. Türkis-blau spielt damit das Wunschkonzert von Industriellenvereinigung und EU-Kommission.

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Dass eines der ersten von der Schwarz-Blauen Regierung benannten Angriffsziele Arbeitszeitreglungen sind, ist wenig überraschend. Die Forderung nach der Einführung eines 12 Stunden Tages, einer 60 Stunden Woche und kürzerer Ruhepausen von Arbeitnehmer_innen (von elf auf 8 Stunden) ist seit Jahren Wunsch der Wirtschaftsvertreter_innen. Über die Ausweitung der Arbeitszeiten können Unternehmensrisiken auf Arbeitnehmer_innen abgewälzt und Lohnforderungen eingeschränkt werden.

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