Eine großartige Massenmobilisierung am 30. Juni gegen die Arbeitszeitverlängerung, wie sie die schwarzblaue Regierung durchzudrücken versucht. Der ÖGB gibt 100.000 Teilnehmer an, die Polizei musste mehrmals nach oben revidieren, und räumte schließlich 80.000 ein.
Die Mariahilferstraße als traditionelle Demoroute war jedenfalls für solche Menschenmassen zu klein, denn während sich der Heldenplatz schon füllte, warteten am Westbahnhof die Menschen noch immer darauf, losgehen zu können. Es ist durchaus möglich, dass es noch viel mehr waren.
Unser Transparent „Nein zur Regierung der Industriellenvereinigung“, dessen Bedeutung im Winter nach Amtsantritt des Kabinetts Kurz-Strache noch nicht so richtig verstanden wurde, wurde nun von sehr vielen als voll zutreffend erkannt.
Die große Frage nach diesem Erfolg des ÖGB ist nun, ob er in der Lage und bereit ist Kampfmaßnahmen zu setzen, die die Regierung zum Einlenken bewegen können. Man hört von Betriebsversammlungen zum Beispiel bei den ÖBB, doch gibt es auch demobilisierende Signale. Zum Beispiel werden sich die Beschäftigtenvertreter der Wiener Linien keinem streikähnlichen Protest anschließen. Ein solcher hätte jedenfalls das Potential die Regierung in die Defensive zu bringen…