Für eine selbstbestimmte Universität!

Die geplante Novelle des Universitätsgesetzes (UG) samt ihrer kritischen Änderung kann man auf ein Wort zusammenfassen: Neoliberalisierung!

Das brachiale Vorhaben der türkis-grünen Regierung stellt eine regelrechte Mehrbelastung vieler Studierende sowie Teile des wissenschaftlichen Personalen dar. Dabei soll das Uni leben mit ihren vielfältigen und variierenden Lebensrealitäten einer protestantischen Ethos -Therapie unterzogen werden: Leistungsdruck über alles!!! Der Kontext in dem dieses kapitalistische Prozedere passiert ist nicht unwesentlich. Seit Anfang der Pandemie sahen sich viele Studierende und das Lehrpersonal mit mehrfach Belastungen konfrontiert. Die geplante UG ist ,vor diesem Kontext, mehr als nur ein schlechter Witz. Es ist das Ausnutzen eines ohnehin schwierigen Ausnahmezustandes, um die Universität als hierarchisches Instrument für das Kapital zu optimieren. Konkret müssen:

(1) zukünftig mindestens 24 ECTS in den ersten 4 Semestern erreicht werden, ansonsten wird man exmatrikuliert;

(2) Außerdem sollen die angebotenen Prüfungstermine von drei auf zwei reduziert werden;

(3) die Senate, das einzig demokratische Leitungsgremium an Universitäten, entmachtet werden;

(4)Mehrfachinskriptionen werden erschwert;

(5) Cooling off-Phase während der STEOP entfällt und

(6) Für viele Lektor*innen  und Mitarbeiter*innen in drittmittelfinanzierten Projekten wird das Forscherleben höchsten 8 Jahre dauern. Denn nach diesem Zeitraum, wo man befristet angestellt ist, wird es unwahrscheinlich sein, dass dieser Teil des wissenschaftlichen Personals unbefristete Verträge erhält.

Die UG berücksichtig weder den großen Anteil an Studierende die nebenbei Teilzeit, bis Vollzeit arbeiten müssen noch den familiären Background wie Kinderbetreuung, Alleinerziehende oder schwierige Elternhaushalte. Die Novellen hebeln demokratische Elemente der Universität auf, entwickelt sich zu einem Club der Privilegierten und destruiert das Konzept der Uni als soziales Netzwerk des Wissens- und Emotionsaustausches in den Ideen, Träume und progressive Ansätze geformt werden, die in Anbetracht der Lage von unglaublichem Wert sind. Natürlich wird es manch Studierenden geben, die solche Leistungen erbringen können. Dennoch sollte das Konzept der Uni öffentlicher und zugänglicher für viele Schichten sein. Um dieser Entwicklung entgegenzutreten fordern wir:

- Finanzielle Absicherung für Studierende statt stetig wachsenden Leistungsdrucks!

- Den freien Hochschulzugang für die 99 Prozent!

- Unbefristete und sichere Arbeitsplätze für Forscher*innen statt prekärer Arbeitsverhältnisse!

- Stoppt die Aushöhlung demokratischer Mechanismen innerhalb der Universität!

- Eine selbstbestimmte öffentliche Bildungseinrichtung statt einer Konzernen- ähnlichen aufgebauten Wissensanstalt!

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