Ab 15h Infotisch, ab 17h Reden:
- Hilde Grammel, KPÖ Seestadt
- Christian Knotzinger, Besetzer der Hainburger Au und Umweltaktivist
- Wolfgang Sigut, ehemals Wien Andas Donaustadt
- Julia Grillmayr, Journalistin
- Gerhard Hertenberger, Biologe und freier Journalist
- Martin Weinberger, Lektor, Selbstbestimmtes Österreich
- Werner Schandl, Hirschstetten Retten
- Jutta Matysek, Bürgerinitiative Rettet die Lobau – Natur statt Beton
- Philipp Maurer, Mitglied der SPÖ Landstraße
- Heinz Mutzek, Biolandwird in der Donaustadt
- Georg Hartl, Aktivist für Umwelt und Öffentliche Verkehrsmittel, Bürgerinnen-Netzwerk
- Willi Langthaler, Aktivist, Selbstbestimmtes Österreich
- Dieter Schmidradler, Verkehrswende
- Thomas Zechner, SPÖ-Aussteiger
Eigentlich hatte die Stadt Wien versprochen, in der Seestadt unter dem Titel „Smart City“ stadtplanerische Konzepte für weniger Autoverkehr zu verwirklichen. Dennoch beharrt sie darauf, dass die Seestadt und die anderen zahlreichen Stadtentwicklungsgebiete in der Donaustadt nicht nur eine Autobahn brauchen (S1 Lobau-Autobahn), sondern auch autobahnartige Zubringer in das dichtverbaute Gebiet hinein (euphemistisch „Stadtstraße“ genannt). Damit sind zentrale Konzepte, die auch den weniger Wohlhabenden bessere lokale Lebensbedingungen bieten würden, zur leeren Behauptung verkommen, genauso wie die „Klimamusterstadt“.
Die SPÖ tut so, als handelte es sich bei der Bewegung gegen den Lobau-Tunnel um einen Anschlag der „Bobos“, die den einfachen Leuten in der Donaustadt den Weg zur Arbeit und überhaupt die Querung der Donau verunmöglichen würden. Und sie fantasiert von der Verkehrsentlastung der Donaustadt.
Das Gegenteil wird der Fall sein – es wird zu einer massiven Zunahme des Autoverkehrs kommen und die Straßen werden wieder überlastet sein – auf viel höherer Stufenleiter.
Zudem wird der Lebensraum der Menschen durch Autobahnen zerschnitten, Grünraum zerstört und der Nationalpark Lobau gefährdet, genauso wie die Landwirtschaft.
Aber es gäbe eine simple Lösung: den massiven Ausbau der S-Bahn (insbesondere der S80), wie auf der Stammstrecke zwischen Meidling und Floridsdorf, einschließlich des zugehörigen Systems kapillarer Zubringer. Dazu bedürfte es des vierspurigen Ausbaus der Ostbahnbrücke, der schon geplant, aber wieder verworfen wurde. Es bedarf der ganz Wien zugutekommende Realisierung des „Wiener Schmetterlings“, einer tangential verlaufenden Schnellbahnrings, die alle U-Bahn-Linien und ankommenden Eisenbahnlinien aus dem Umland miteinander verbindet. Die Gleisanlagen dafür bestehen bereits. Die Ertüchtigung des öffentlichen Verkehrs und insbesondere die Inbetriebnahme schon vorhandener aber nicht genutzter Bahnstrecken ist auch viel kostengünstiger, schafft hochwertige Arbeitsplätze und hat eine Verteilungswirkung nach unten – während die Autoinfrastruktur entgegen den SP-Behauptungen überproportional den Wohlhabenden zugutekommt.
Und natürlich braucht es die Förderung von kurzen Wegen durch lokale Infrastruktur, Fahrradfahren, Zu-Fuß-Gehen. Die Straße muss wieder zum sozialen Raum für die Menschen werden.
Es geht darum, gemeinsam mit Aktivistinnen und Aktivisten aus der Seestadt, das der lokalen Wohnbevölkerung zu vermitteln und sie zum Protest zu animieren.