Udo Martin

Liebe Leute,

Woche vier der Quarantänemaßnahmen und die Zeit der Euphorie ist vorbei. Wie es viele kritische Stimmen berechtigterweise schon von Beginn an eingemahnt haben, muss die Freude über den Stillstand der Mühle eine kurzfristige bleiben. Der allumfassende Zugriff des Systems meldet sich mit zunehmender Lautstärke und stellt uns vor das klassische Dilemma: Entweder du steigst zurück in die Mühle und strampelst wieder brav mit, oder du bleibst allein, wirst arm oder gehst sonst irgendwie zugrunde.     

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Liebe Leute,

wie bereits mehrmals hervorgehoben: In vielen Bereichen der Gesellschaft steht die Mühle!

Und dieser Stopp verzeichnet aus meiner Sicht zunächst einmal verschiedenste positive Auswirkungen:

So darf jetzt, weil staatlich verordnet, ungehindert ausgeruht werden, ohne damit gleich in den Verdacht zu geraten, ein Schmarotzer zu sein, der sich einen schönen Tag macht, während andere so bemitleidenswert hart arbeiten müssen. In meinem Umfeld ergeben sich daraus z.B. folgende Szenen:

Liebe Kollegen,

die Medien verderben einem mit ihrem hysterischen Katastrophengejaule nur die Laune. Wo es doch die wirkliche Katastrophe wäre, wenn die Mühle in der neoliberalen Art wieder laufen würde!

Deshalb halte ich mich jetzt mehr von den Medien fern und versuche, die Situation auszukosten und zu genießen.

Seinesgleichen geschieht:

Es ist so viel ruhiger auf den Straßen, dass man plötzlich einen viel weiteren Hörraum hat. Mir kommt sogar vor, ich lerne wieder hören.

Für alle, die dem System kritisch gegenüber stehen, prinzipiell eine gute Nachricht.

Das ist doch schon einmal etwas.

Eine Krise kann immer auch eine Chance zur Veränderung sein.

Es gibt aber auch die Möglichkeit der weiteren Systemradikalisierung mit immer weiterer Erhöhung des Drucks.

Ich glaube, man kann die Chance nur nutzen, wieder auf die grundlegenden Fehler und Widersprüche bzw. Grausamkeiten des Systems hinzuweisen.

Vielleicht ist gerade jetzt der Zeitpunkt, wo auch immer mehr Menschen so etwas hören bzw. zur Kenntnis nehmen wollen.

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