Juni 2018

Machtprobe 12h-Tag

Johann Linsmaier, ehemaliger Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrats der Voest Alpine Linz, über den 12h-Tag und den Versuch der Industrie die Arbeitnehmerrechte weiter einzuschränken. Eine Machtprobe mit den Gewerkschaften steht bevor - aufgenommen am Wiener Viktor-Adler-Markt anlässlich einer Kundgebung gegen die Ratifizierung von Ceta am 27. Juni 2018.

Aufruf zur ÖGB-Demo gegen den 12h-Tag

Mit der Arbeitszeitverlängerung spielt die Regierung das Wunschkonzert der Unternehmer. Die Konterreform steht auf drei Säulen:

  • Unternehmer-Willkür: Die Vertreter der Arbeitenden werden ausgeschaltet
  • Arbeitszeit-Verlängerung, Wochenendarbeit: weniger Erholung und Freizeit; Stress und Burnout steigen
  • Lohnraub durch lange Durchrechnungszeiträume

Das ist ein Angriff auf alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und ihre Interessenvertretung im Betrieb wie in den Gewerkschaften.

Arbeitszeitverlängerung: Unternehmerwillkür und Lohnsenkung

Die Industriellenvereinigung trommelt bereits seit Jahren für die Verlängerung der täglich bzw. wöchentlich zulässigen Höchstarbeitszeit. Sie bekommt dabei Schützenhilfe von Seiten der EU-Kommission, die 2012 im Labour Market Development-Report die Flexibilisierung der Arbeitszeit, die Reduktion von Überstundenzuschlägen, sowie generell den Abbau von kollektivvertraglichen Regelungen zugunsten „dezentralisierter“ Lohnfindung propagierte.

FP und Ceta: Sprung von 10m in Becken ohne Wasser

Liebe Mitkämpfer und Mitkämpferinnen gegen CETA.

 

Beginnen möchte ich mit dem Text von zwei Liedern.

Es wird kalt und immer kälter singen die STS in einem ihrer bekannten Lieder. Ja es wird kalt und immer kälter in unserem schönen und sozialen Österreich.

Völker hört die Signale, auf zum letzten Gefecht ... eigentlich müssten wir singen: Österreicher hört die Signale - auf zum nächsten Gefecht, die Solidarität erkämpft das Menschenrecht.

Favoriten: Kundgebung gegen Ceta-Ratifizierung konfrontiert SP&FP mit Umfaller

Wir kämpfen weiter gegen Freihandel und für Demokratie

Viele dachten, dass nach der Ratifikation auch der Sonderjustiz für Konzernprofite im Nationalrat die Luft draußen sei. Doch der Kundgebung ging es drum, darauf hinzuweisen, dass der Kampf fortgesetzt werden kann und muss, nämlich gegen das Faustrecht des globalen Freihandels. In Favoriten kam die Botschaft gut an, wir erhielten praktisch nur Zustimmung.

"Freihandel"

Freihandel ist zum obersten Wert, zum Hoch-Gott der Eliten geworden. Über ihre Priester, die Intellektuellen und die weniger intellektuellen Journalisten, gelang es ihnen, diese Religion universell zu verbreiten, von Washington über Berlin bis Peking. Eine Debatte darüber findet nicht mehr statt. Selbst Menschen, die sich gutwillig links zu orientieren glauben, fragen auf Einspruch dagegen ziemlich irritiert zurück: Wollt ihr denn wieder Zollmauern, Einfuhrquo­ten, Handelskriege und Grenzkontrollen? Die Schlagworte haben einen ziemlich schlechten Ruf.